Awareness

Konzept Awareness / Interkulturelle Öffnung des Kongresses WeltWeitWissen 2022

Schon zu Beginn der Planungsphase für WeltWeitWissen 2022 hatten wir die Einbindung verschiedener Perspektiven im Blick. Wir möchten dabei einerseits Personen mit Migrationsbiographie, BIPoC-ExpertInnen oder Personen aus Ländern des Südens als ExpertInnen im Vorfeld und während des Kongresses gewinnen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einzubringen. Andererseits möchten wir MultiplikatorInnen sowie LehrerInnen mit Migrationsbiographie, BIPoC-ExpertInnen oder Personen aus Ländern des Südens als Teilnehmende gewinnen. Wir werden dabei von dem in Halle(Saale) lebenden Experten Philip Egbune unterstützt.

1. Personen mit Migrationsbiographie, BIPoC-ExpertInnen oder Personen aus Ländern des Südens als ExpertInnen

Der Kongress WeltWeitWissen2022 wird verschiedene Formate beinhalten: Workshops, Podiumsdiskussionen, Bildungsmarkt, Theater und Exkursionen.
Zu jedem Format haben wir uns explizit Gedanken gemacht, wie wir Personen mit Migrationsbiographie, BIPoC-ExpertInnen oder Personen aus Ländern des Südens als ExpertInnen einbinden können.
Bei der Workshopausschreibung wurde unter anderem das Ziel formuliert:
„Ein Ziel des Kongresses ist es, dass AkteurInnen aus dem Globalen Süden ihre Perspektiven angemessen einbringen können. Daher sind besonders AkteurInnen aus dem Globalen Süden und mit internationaler Geschichte herzlich dazu eingeladen, sich zu bewerben. Für ReferentInnen, die sich nicht in Deutschland aufhalten, besteht die Möglichkeit, einen digitalen Workshop durchzuführen.“
Entsprechende Bewerbungen wurden besonders berücksichtigt. Folgende Workshops sind mit ExpertInnen mit Migrationsbiographie, BIPoC-ExpertInnen oder Personen aus Ländern des Südens besetzt:

  • „Ni las mujeres, ni la tierra, somos territorio de conquista! – Weder Frauen noch das Land sind ein Gebiet der Eroberung und Ausbeutung!“, Vertreterin der Asociación de mujeres indígenas Xinkas de Santa Maria Xalapán aus Guatemala (Maria Jimenez, Maudy Ucelo, Seferina Perez)
  • Unheard Voices – Klimaungerechtigkeit konkret – Menschen aus dem globalen Süden kommen zu Wort
  • Perspektivwechsel: Peer-to-peer Austausch mit KünstlerInnen aus Uganda
  • Schulische Bildung zum Klimawandel in Peru (Alindor Bazán)
  • Der Weg der Lebensmittel vom Feld bis auf den Teller in Hinblick auf den Klimawandel? (Klimabotschafter: Huzeyfe Birdal, Sami Celtikoglu)
  • Lucía Muriel: ClimaDeSol – Klimabewegung und die koloniale Kontinuität

Die drei Podien wurden bewusst je mit einer Person/ExpertIn aus dem globalen Süden besetzt

  • Tag 1: Podium: Klimagerechtigkeit – Ingrid Garces, Universidad Antofagasta, Chile
  • Tag 2: Podium: Vom Wissen zum klimagerechten Handeln – Alindor Bazán, Colegio San Vicente de Paúl, Peru
  • Tag 3: Podium: Nachhaltigkeit in der Digitalisierung – Dr. Deepali Sinha Khetriwal, Leiterin Geschäftsstelle sofiesgroup, Indien

Für die Auswahl der Projekte für den Bildungsmarkt wurden u.a. folgende Kriterien herangezogen:

  • Partizipation und Empowerment: Das Projekt bezieht migrantisch-diasporische AkteurInnen, Kinder und Jugendliche sowie weitere insbesondere marginalisierte Zielgruppen konzeptionell und inhaltlich ein und möchte deren persönliches und politisches Empowerment fördern.
  • Machtsensibilität: Das Projekt vermittelt ein Bewusstsein und kritische Reflexion über bestehende Machtverhältnisse und bietet Möglichkeiten diese zu hinterfragen. Dabei werden beispielsweise soziale, wirtschaftliche und politische Umstände als gestaltbare Räume betrachtet und gegenwärtige lokale und globale Herausforderungen auch in ihrem historischen Kontext gesehen.
  • Inklusivität und Diskriminierungsfreiheit: Das Angebot berücksichtigt unterschiedliche Hintergründe und Perspektiven der TeilnehmerInnen und schafft einen barrierefreien, inklusiven und geschützten Lernraum für alle Beteiligten. Das Projekt vermeidet die Reproduktion von Stereotypen, Rassismen, Sexismen und anderen Diskriminierungsformen.

Die machtkritische Perspektive brachte Herr Noël Kaboré in die Jury Bildungsmarkt hinein.

Als Exkursionsort werden wir im Gemeinschaftsgarten Bunte Beete sehen wie durch gemeinsames Anbauen, Pflegen und Ernten eine Stärkung der sozialen, kulturellen und biologischen Vielfalt im Stadtteil erreicht wird.

Den kulturellen Rahmen des Bundeskongresses WeltWeitWissen2022 bilden zwei halbstündige Theaterstücke zum Thema Klimagerechtigkeit, die zu Beginn bzw. zum Ende des Kongresses aufgeführt werden. Bei diesen Stücken wird je eine Theatergruppe aus dem Globalen Süden mit einer Gruppe aus dem Globalen Norden auftreten. Am ersten Tag interagiert die Theatergruppe Spielmitte e.V. aus Halle (Saale) mit der Gruppe Act for Change aus Accra in Ghana. Die beiden Gruppen erarbeiten in den Monaten vor dem Kongress ein gemeinsames Stück. Aus Gründen der Umsetzbarkeit werden die Teile der Theatergruppe aus Accra vorproduziert. Während der Aufführung reagieren die KünstlerInnen aus Halle auf die eingespielten Videosequenzen der KünstlerInnen aus Accra, wodurch eine Kommunikation über Klimagerechtigkeit entsteht. Am letzten Tag des Kongresses werden wir das Hope Theatre aus Nairobi begrüßen. Es wird vor Ort mit dem Mishki-Ensemble des Jungen Theaters Eisleben spielen.

Weiterhin werden wir im Fahrradkino Kurzfilme internationaler Regisseur*innen zeigen. Zum Leipzigabend spielt die Banda Internationale auf.

Für die Komoderation sind wir mit den Neuen deutschen Medienmacher*innen im Gespräch

2. MultiplikatorInnen/LehrerInnen mit Migrationsbiographie, BIPoC-ExpertInnen oder Personen aus Ländern des Südens als Teilnehmende gewinnen

In der Auseinandersetzung mit dem Thema interkulturelle Öffnung/Awareness haben wir uns auch mit der erweiterten Ansprache von migrantisch-diasporischen MultiplikatorInnen sowie LehrerInnen als Teilnehmende des Kongresses beschäftigt. Folgende Punkte gehen wir an, um migrantisch-diasporische MultiplikatorInnen sowie LehrerInnen gezielt auf den Kongress aufmerksam zu machen und zur Teilnahme und damit zum Austausch anzuregen:

Öffentlichkeitsarbeit

  • Material/Postkarte in verschiedene Sprachen übersetzen
  • Material und Ausschreibungen wurden mit international unproblematischen Bildern und Texten versehen
  • migrantische Landesnetzwerke und AusländerInnen-Beiräte direkt ansprechen
  • Übertragung der Homepage in einfache Sprache, so dass NichtmuttersprachlerInnen die Informationen auf einem B1-Niveau erfassen können. Wir haben diskutiert, die Seite in verschiedene Sprachen zu übersetzen. Da die Kongresssprache jedoch deutsch ist und wir ggf. mit Übersetzer*innen arbeiten, würde eine Homepage in z.B. englischer Sprache nicht zur Kongressrealität passen.
  • Wir heißen BesucherInnen in verschiedenen Sprachen auf der Homepage willkommen

Kongressinhalte diversifizieren

  • inhaltliche Angebote für Arbeit in migrantischen Communities schaffen
  • Angebote, die die Vernetzung migrantisch-diasporischer ReferentInnen fördern, einbinden

Gezielt Speisen anpassen

Schutzräume/Save spaces schaffen